The Zone of Interest
The Zone of interest
Jonathan Glazer, USA, Großbritannien, Polen 2023, 106 Minuten
Themen: Nationalsozialismus, Konzentrationslager, Vernichtungslager, Auschwitz, Holocaust, Militär, Polen, Rechtsextremismus, Schuld, Täter, Antisemitismus
Unterrichtsfächer: Geschichte, Deutsch, Philosophie, Ethik, Medienkunde, fächerübergreifend: Demokratiebildung
FSK: ab 12 – empfohlen ab 15 Jahren
Zeitraum: Mo 18. – Do. 21. November 2024| | Montag bis Donnerstag
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)
Der Film zeigt das Leben der Familie von Rudolf Höß, einem der Kommandanten des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Im Fokus stehen er, seine Frau Hedwig, ihre fünf Kinder und der familiäre Alltag in ihrer Privatvilla, buchstäblich Tür an Tür mit dem Lagergelände. Das Stammlager von Auschwitz ist durchgängig im Hintergrund sichtbar, der Film bleibt jedoch diesseits der Lagermauer und nimmt vorrangig die Täter*innen und Zuschauenden in den Blick. Für das Filmpublikum schleicht sich das Grauen jenseits der Mauer zunehmend ein: Auch sie blicken nie in das Lager, hören es aber. Schreie, Schüsse, Musik oder das Wummern des Krematoriums: Auf der auditiven Ebene unterbricht das unsichtbare Auschwitz kontinuierlich die bürgerliche Idylle und kontrastiert sie unheimlich. Auschwitz und der Holocaust verkommen zur Hintergrundkulisse der persönlichen Befindlichkeiten und Zukunftspläne des Ehepaars Höß.
Auch wenn der Film keine Biografie oder historische Abhandlung sein will, beruhen der Großteil der Handlungen und Personen auf historischen Tatsachen und Zeitzeug*innenberichten. Deshalb lässt sich ausgehend von THE ZONE OF INTEREST über die Realität des Holocaust und Nationalsozialismus sprechen. Gerade die vielen Bilder, die Jugendliche bereits oft zu diesen Themen im Kopf haben, bieten Anknüpfungspunkte, um sie der Darstellung im Film gegenüberzustellen – zum Beispiel, wenn es um unsere Vorstellung von Täter*innen oder dem „Bösen“ geht. Auch die herausstechenden stilistischen Mittel des Films wie das Sounddesign und ungewöhnliche visuelle Effekte sind gut dazu geeignet, symbolische Ebenen der Filmgestaltung zu erschließen und über die Darstellung des „Undarstellbaren“ und „Unvorstellbaren“ zu sprechen. (Vision Kino)