Nostalgia de la Luz – Nostalgie des Lichts

Nostalgia de la Luz – Nostalgie des Lichts

Chile – Blicke in die Vergangenheit
Patricio Guzmán, Chile/Deutschland/Frankreich 2010, 94 Minuten
Spanisches Original mit dt. Untertiteln

Themen: Chile, Diktatur, Menschenrechte/-würde, Geschichte, Widerstand, Wissenschaft, Zeitgeschichte

Unterrichtsfächer: Spanisch, Erkunde, Geschichte, Philosophie, Sozialkunde, Ethik

FSK: ab 12 Jahre – empfohlen ab 15 Jahren

Zeitraum:  3.  – 7. Juni 2024 | Montag bis Freitag
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)

Der essayistische Dokumentarfilm des bekannten chilenischen Regisseurs Patricio Guzmán schildert auf drei Ebenen eine Spurensuche in der Vergangenheit. In der chilenischen Wüste Atacama untersuchen Astronomen in sechs Observatorien uralte Lichtquellen im Weltall, um mehr über die Entstehung der Welt und die Zukunft der Erde zu erfahren. In der Nähe graben Archäologen/innen nach Überresten präkolumbianischer Zivilisationen und stoßen dabei auf mumifizierte Leichen von Minenarbeitern aus dem 19. Jahrhundert. Zugleich durchwühlen ältere Frauen die Erde nach Überresten ihrer Angehörigen, die die Militärdiktatur von Augusto Pinochet zwischen 1973 und 1990 in der Wüste ermorden oder „verschwinden“ ließ.

Der 68-jährige Filmemacher bettet die Wahrheitssuche der Frauen und den Erkenntnisdrang der Wissenschaftler/innen in ruhige Totalen der majestätischen Landschaft. Diese wechseln sich mit faszinierenden Aufnahmen des nächtlichen Sternenhimmels und verfremdeten Einstellungen von glitzernden Staubpartikeln ab. Eine geschickte Montage kombiniert diese Bilder mit den Statements der Zeitzeugen/innen, die in bewegenden Worten von den leidvollen Folgen der Diktatur berichten. Als Erzähler liefert Guzmán wichtige Hintergrundinformationen im Off, etwa dass das Militär versuchte, die Spuren seiner Verbrechen zu verwischen, indem es die Gebeine der Ermordeten ausgraben und ins Meer werfen ließ. (kinofenster.de)

 

 

© Real Fiction