Lügen haben kurze Beine

Lügen haben kurze Beine

Julien Rappeneau, Frankreich/Belgien 2019, 105 Minuten

Themen: Familie, Freundschaft, Hoffnung, Verantwortung, Sucht/Suchtgefahren, Manipulation, Träume, Sport

Unterrichtsfächer:
Deutsch, Ethik/Lebenskunde, Religion

FSK: ab 6 – empfohlen ab 10 Jahren

Zeitraum: 17., 18., 21., 22., 24. November 2022
Do., Fr., Mo., Di., Do.
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)

Seit der Trennung der Eltern hat sich der Vater von Théo zum Negativen verändert. Während die Mutter mitten im Leben steht, fällt Laurent als trunksüchtiger und unzuverlässiger Rüpel auf. Vater und Sohn teilen nur noch die gemeinsame Fußballbegeisterung, auch wenn Laurent sein Kind oft vor versammelter Mannschaft blamiert. Mit seiner wendigen Spielweise hat der beliebte Théo, Spitzname: „Ameise“, sogar Chancen auf eine Profikarriere. Als ein Talentscout vom FC Arsenal das Provinzteam des Jungen mustert, scheitert die Nachwuchsverpflichtung an Théos geringer Körpergröße. Um seinen Vater, der bereits vom gemeinsamen Umzug nach London schwärmte, zur Lebensänderung zu animieren, behauptet der Sohn aber, angenommen worden zu sein. Die Lüge fruchtet: Damit er das Sorgerecht beantragen kann, krempelt Laurent sein Leben um und schwört dem Alkohol ab. Bald überfordert das Lügenkonstrukt Théo allerdings. Der Film erzählt im Kern eine unaufgeregte Vater-Sohn-Geschichte, die im Alltäglichen verankert ist. Mit Klavier- und Gitarrenmusik, gutgelaunten Montage-Sequenzen und einzelnen kräftigen Farbtupfern in der ockerfarbenen Provinz sowie der warmen Ausleuchtung entsteht trotz des ernsten Themas eine Wohlfühlatmosphäre mit Humor, die in eine emotionale Auflösung mündet. (Vision Kino)