Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush

Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush

Andreas Dresen, Deutschland/Frankreich 2022, 119 Minuten

Deutsch-Türkisch-Englische Originalfassung, z.T. mit deutschen Untertiteln

Themen: Menschenrechte/-würde, Biografie, Recht und Gerechtigkeit, Individuum (und Gesellschaft), Familie, Liebe, Biografie, Geschichte, Medien

Unterrichtsfächer:
Politik, Geschichte, Recht, Ethik, Religion

FSK: ab 6 – empfohlen ab 14 Jahren

Zeitraum: 12. bis 16. Dezember 2022
Montag bis Freitag
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)

Am 3. Oktober 2001 passiert etwas, das Rabiye Kurnaz, türkische Hausfrau und Mutter dreier Söhne aus Bremen, in die Weltpolitik schleudern wird. An diesem Tag reist ihr Ältester, der 19-jährige Murat, kurz nach den Anschlägen von 9/11 heimlich zum Koranstudium nach Karatschi. Ein Anruf beruhigt die Familie, doch bald erfährt sie von seiner Verhaftung in Pakistan. Die Mutter ist fassungslos. Ihr Murat ein Terrorist? Überzeugt von seiner Unschuld geht Rabiye Kurnaz zum Roten Kreuz, zu Amnesty International, zur Kirche, schreibt an Botschafter wie an Minister. Doch vergeblich. Niemand fühlt sich zuständig, Murat ist in Deutschland geboren, aber türkischer Staatsbürger. Erst im Frühjahr 2002 erhält Rabiye Kurnaz ein persönliches Lebenszeichen. Mit dem Brief ihres Sohnes wendet sie sich an den Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke. Er wird hellhörig: Murat wird ohne Anklage im Camp X-Ray des US-Gefangenenlagers Guantánamo festgehalten. Es beginnt ein jahrelanger Kampf für seine Rechte, der Rabiye Kurnaz bis zum Supreme Court in Washington DC führen wird. Der Film erzählt vom Unrecht, das Murat Kurnaz widerfahren ist, nicht als Politthriller oder Gefängnisdrama, sondern bei aller Ernsthaftigkeit mit leichter Hand und aus der Perspektive seiner Mutter. Sie wird mit einem System konfrontiert, das sie nicht versteht, sie aber auch nicht einschüchtert. Er ist somit eine David-gegen-Goliath-Geschichte, die chronologisch, zugleich mit zeitlichen Sprüngen, die Ereignisse bis zu Murats Freilassung nachzeichnet. (Vision Kino)