Meinen Hass bekommt ihr nicht
Meinen Hass bekommt ihr nicht
Kilian Riedhoff, D/F/B 2022, 103 Minuten
Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln oder deutsche Fassung
Themen: Terrorismus, Gewalt, Freiheit, Verlust, Trauer, Verantwortung, Verzweiflung, Social Media, Medien, Liebe
Unterrichtsfächer:
Französisch, Werte und Normen, Sozialkunde, Psychologie, Politik, fächerübergreifend: Friedenserziehung
FSK: ab 12 – empfohlen ab 15 Jahren
Zeitraum: 19.-23. Juni 2023 | Montag bis Freitag
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)
Am 13. November 2015 sieht Antoine seine Frau Hélène zum letzten Mal. Sie wird an diesem Abend mit neunundachtzig weiteren Personen im Konzertsaal Le Bataclan Opfer der Terroranschläge in Paris. Während das Umfeld und die Öffentlichkeit geschockt und in tiefer Trauer versucht, eine Erklärung für das Unfassbare zu finden, postet der Journalist auf Facebook einen offenen Brief. In bewegenden Worten wendet er sich an die Attentäter und verweigert „den toten Seelen“ seinen Hass. Der Post löst eine weltweite Welle der Anteilnahme aus und wird auf der Titelseite der Le Monde gedruckt. Doch Antoine kämpft innerlich mit seiner Verzweiflung und jenem Hass, dem er eigentlich keinen Raum geben will. Erst als er begreift, wie sehr sein kleiner Sohn ihn braucht, stellt er sich der neuen Realität: Einem Leben, das den Verlust akzeptiert und einen Neubeginn wagt. Einen Neubeginn, der um die Fragilität des Glücks weiß, aber den Glauben an das Leben nicht verliert. Denn das ist er Hélène und seinem Sohn schuldig. Mit Respekt, aber ohne seine Hauptfigur menschlich zu überhöhen, erzählt der Film chronologisch von dem, was Antoine durchmacht. Was bedeutet der Verlust für den Mann, der liebt, das noch sehr kleine Kind, das die Mutter vermisst und versorgt werden muss. Antoine findet sich – im Schockzustand – wenige Tage nach dem Anschlag in der Situation berichten zu müssen, was die Anschläge und der gewaltsame Tod seiner Frau für ihn bedeuten. (Vision Kino)

© tobis

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