Maria Montessori
Maria Montessori
Léa Todorov, Frankreich, Italien 2023, 101 Minuten
Themen: : Bildung, Erziehung, Frauen, Emanzipation, Gleichberechtigung, Schule, Inklusion, Menschen mit Behinderung
Unterrichtsfächer: Geschichte, Sozialkunde, Italienisch, Ethik, Erziehungswissenschaften, Philosophie
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 14 Jahren
Zeitraum: Mo 21. – Mi 23. Oktober 2024 | Montag bis Mittwoch
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)
Um das Jahr 1900 arbeitet die damals noch unbekannte Maria Montessori an einer Schule für Kinder mit Behinderungen in Rom. Dank ihrer neuen, den Kindern und ihren Bedürfnissen zugewandten Methoden machen diese damals oft als „schwachsinnig“ Abgeschobenen deutliche Lernfortschritte. Unter ihnen ist auch die uneheliche Tochter Tina der Pariser Kurtisane Lily, die alsbald vom Unterricht profitiert und dadurch auch besser mit ihrer Mutter kommunizieren kann. Während Montessori sich aufopfernd und ohne Bezahlung – die stand damals nur Männern zu – um die Kinder in der Schule kümmert, muss sie ihren eigenen kleinen Sohn Mario als unverheiratete Frau bei Pflegeeltern lassen. Eine Heirat mit dem Kindsvater und Kollegen Giuseppe Montesano verweigert sie, da sie unabhängig bleiben und als Pädagogin mit eigenen Ideen anerkannt werden möchte. Ein Zwiespalt, der im konservativen, katholischen Italien nicht zu lösen ist.
In ihrem Film beschränkt sich die Regisseurin auf eine kurze Periode am Anfang von Montessoris Karriere, in der sie ihre Methodik entwickelt. Detailverliebt lässt sie dabei die gemeinsam mit Giuseppe Montesano geleitete Schule mitsamt Lehrmaterialien wiedererstehen, zeigt lange Unterrichtspassagen. Unverkennbar möchte die Regisseurin der Reformpädagogin eine Art Denkmal setzen. Dabei tappt sie aber nicht in die Falle der Verklärung, sondern zeigt Montessoris Emanzipationsweg von der unbezahlt arbeitenden, aber hoch gebildeten Ärztin – eine der ersten in Italien überhaupt – zu einer international anerkannten Spezialistin. (Vision Kino)