Das leere Grab
Das leere Grab
Agnes Lisa Wegner, Cece Mlay, Deutschland, Tansania 2024, 97 Minuten
Originalfassung in Suaheli, Deutsch und Englisch, teilweise mit deutschen Untertiteln
Themen: Kolonialismus, postkoloniale Verantwortung und Restitution, Museen, transgenerationelle Traumata, Spiritualität, Forschung, Rassismus, Krieg, Recht und Gerechtigkeit, kulturelle Identität, Verantwortung
Unterrichtsfächer: Geschichte, Politik, Ethik, Erdkunde, Kunst, Sozialkunde, Psychologie,
FSK: ab 12 – empfohlen ab 15 Jahren
Zeitraum: Mo 18. – Do. 21. November 2024 | Montag bis Donnerstag
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)
DAS LEERE GRAB ist ein bewegender Dokumentarfilm, der die tiefen Narben aufzeigt, die der deutsche Kolonialismus in Tansania hinterlassen hat. Im Mittelpunkt steht der Kampf zweier tansanischer Familien – der Mbanos und der Kaayas – um die Rückführung der Gebeine ihrer Vorfahren. Diese menschlichen Überreste, die während der Kolonialzeit für ausbeuterische, rassistische Forschung und als makabre Trophäen nach Deutschland gebracht wurden, liegen heute in Museumsdepots und symbolisieren nicht nur das ungeheuerliche Unrecht der damaligen Zeit, sondern auch das bleibende Erbe des Kolonialismus. Der Film enthüllt die komplexen Schichten kolonialer Ausbeutung und die komplizierten emotionalen und bürokratischen Herausforderungen, die mit den Reparationen dieses historischen Unrechts verbunden sind. DAS LEERE GRAB wirft Licht auf eine schmerzhafte Geschichte, die bis heute die Nachfahren derer betrifft, deren Gebeine geraubt wurden.
Der Film bietet nicht nur eine eindrucksvolle Fallstudie über die Auswirkungen des Kolonialismus, sondern regt auch zu Diskussionen über die Ethik historischer Forschung, die anhaltenden Auswirkungen von Rassismus und die Notwendigkeit von Reparationen und kultureller Restitution an. Er hält dazu an, über die Verantwortung von Museen und Regierungen bei der Aufarbeitung historischen Unrechts, über die Auswirkungen rassistischer Ungerechtigkeiten und über die Bedeutung historischer Erinnerung nachzudenken. Die Analyse der Erzähltechniken des Films, wie die Verwendung von Interviews, Archivmaterial und Vor-Ort-Dokumentation, hilft den Schüler*innen, die wichtige Rolle des Dokumentarfilms in der historischen Aufarbeitung und im Engagement für soziale Gerechtigkeit zu erkennen. Sie werden dazu angeregt, kritisch über die Darstellung historischer Narrative und die Rolle des kulturellen Gedächtnisses bei der Prägung zeitgenössischer Identitäten nachzudenken. (Vision Kino)