2unbreakable
2unbreakable
Maike Conway, Deutschland 2024, 93 Minuten
Themen: Sport, Tanz, Lebensziele/-planung, Ziele und Träume, Ehrgeiz, Jugend/Jugendkultur, Migration, Migrationsgesellschaft, Zugehörigkeit, Familie, Werte
Unterrichtsfächer: Sport, Tanz, Musik, Deutsch, Ethik
FSK: ab 6 – empfohlen ab 12 Jahren
Zeitraum: Mo 16. – Fr 20. Dezember 2024| Montag bis Freitag
(jeweils um 9:00 Uhr und um 11:30 Uhr)
Breaking (Breakdance) wird 2024 erstmals olympische Disziplin in Paris sein. Serhat alias BBoy Said aus München und Joanna alias BGirl Joanna aus Dresden brennen schon lange für diesen akrobatischen Tanzsport, der höchste Disziplin erfordert. Der Dokumentarfilm begleitet die beiden Tänzer*innen, die versuchen sich auf diversen Wettbewerben zu qualifizieren, um in den deutschen Kader für Olympia aufgenommen zu werden – dabei wäre Serhat der erste Uigure überhaupt, der an Olympischen Spielen teilnimmt. Die körperliche Herausforderung ist nicht die einzige, die er für sich annimmt. Serhat tanzt, seit er sechs Jahre alt ist, und mehr und mehr geht es ihm beim Breaken auch um den Prozess, den er mit sich selbst erlebt, um sein Wachsen als Mensch, als Tänzer und als Mitglied der uigurischen Community. Joanna ist in ihrer Crew „The Saxonz“ das einzige BGirl. Neben dem Training und „Ranking Battles“ studiert sie Psychologie und übernimmt für die kleine Tochter ihres Lebensgefährten die Mutterrolle.
2UNBREAKABLE gelingt der Spagat, von Breaking als subkulturellem Lebensstil und dem Wandel zur olympischen Sportart nuanciert zu erzählen: Mit einem mitreißenden Soundtrack und einer Kamera, die in den Tanzszenen beinahe Schwerelosigkeit vermittelt und gerade zu Beginn das Lebensgefühl der Szene unmittelbar transportiert. Während sich der Film anfänglich auf den Zusammenhalt in der Crew und dieses Lebensgefühl konzentriert, wird im Verlauf Serhats Familiengeschichte eingeflochten und eröffnet neue Perspektiven auf seinen großen Wunsch, als erster uigurischer Breakdancer seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Parallel dazu beleuchtet der Film Joannas Motivation und die Beziehung zu ihrer fünfjährigen Stieftochter. Immer wieder nimmt der Film Rückbezüge in die Szene, welche im Wesentlichen durch Wettkämpfe bebildert werden. Die Dramaturgie zeichnet nach, wie das Breaking erwachsen wird und damit auch nahbarer für ein breites Sportpublikum, das vor allem die athletische Leistung in den Vordergrund stellt und damit verbunden auch die Einbettung von Sport in eine kapitalgeprägte Gesellschaft verortet. (Vision Kino)